Bericht zur EBHC 2018

Medaille

Am Samstag den 16.06.18 fuhren wir ins 647 km entfernte Oberwiesenthal,  um uns den Herausforderungen der diesjährigen EBHC zu stellen. Die Wetteraussichten lagen bei 18 °C  heiter, also perfektes Schießwetter. Ich freute mich riesig, dieses Jahr in der Juniorenklasse zu starten da ich hoffte, hier auf ein paar gute Gegner zu treffen.  Wir kamen fast staufrei im kleinen Kurort an und konnten ganz entspannt noch die Registrierung und Bogenkontrolle im Festzelt hinter uns bringen da sie noch bis 20:00 Uhr besetzt war. Den Reservebogen konnte man erst am Sonntag abgeben. Noch kurz die Einschießwiese an den Gondelbahnen begutachten und zum Tagesausklang noch ein paar Pfeile fliegen lassen.

Am Sonntag habe ich noch kurz vor dem Marsch der Nationen den Reservebogen abgegeben und dann ging es zum Aufstellen für den Marsch durch den Ort. Hier habe ich auch schon viele bekannte Gesichter gesehen aus der großen Bogenfamilie und von meinen beiden Vereinen, dem BSC Düsseldorf und KSSK Krefeld. Dann ging es auch schon los in einer riesigen Prozession nach Ländern aufgestellt in Richtung Marktplatz, wo die Länder von den Offiziellen begrüßt wurden und dann weiter hoch zum Festzelt am Elldus Resort. Nach der offiziellen Eröffnung durch den IFAA Vizepräsidenten Stephen Kendrick  konnte man später noch beim Public Viewing dem ersten Länderspiel der deutschen Mannschaft beiwohnen.

Montag war der erste Schießtag für mich auf dem „Decathlon“ Parcours oben auf dem Fichtelberg. Nach dem Briefing fuhren wir mit dem Sessellift nach oben. Anfangen mussten wir mit der Hunter Round und es ging erstmal darum, gut ins Turnier rein zu kommen und nicht zu viele Punkte zu verlieren. Der Parcours hatte herrliche Aussichten, war aber auch mit den vielen Steigungen schwer zu gehen.  Ich schoss in einer Dreiergruppe mit der Tschechin Karolina Wognarová und meiner Schwester Melissa. Das erste Mal als Team Captain, hatte ich mich am Vorabend nochmals gut mit den Regeln vertraut gemacht.  Am Ende des Tages hatte ich einen Rückstand von 72 Punkten auf die führende Tschechin, was ich mir so eigentlich nicht vorgestellt hatte. Leicht geknickt aber mit dem Willen, dies wieder auszubügeln beendete ich den Tag.

Tag 2 auf der EBHC. Wir waren wieder auf dem Fichtelberg, diesmal auf dem Parcours „Himmelsleiter“. Zu diesem wurden wir nach dem täglichen Briefing mit dem Bus gefahren. Da wir nun schon in Leistungsgruppen eingeteilt wurden, hatte man immer vor Augen, wo die anderen Schützinnen vor und hinter einem stehen. Der Druck, nicht zu versagen steigt stetig, denn wir hatten die 3 D Standard Round vor uns ( Doppelhunter ) auf der man viele Punkte verlieren oder gewinnen kann. Die Führung wechselte ständig, doch am Ende konnte ich 9 Punkte aufholen und mit 218 Punkten in der Klasse JFTR einen neuen Bowhunter Best Score aufstellen. Mental gesehen war ich als Jäger klar im Vorteil.

Am Mittwoch schossen wir die erste Unmarked Animal Round in Siebensäure auf dem Parcours „Elldus Resort“.  Auch hier wurden wir mit dem Bus hingebracht. Bei der 3-Pfeil Runde und der entsprechenden Wertung ist es fast unmöglich, bei gleichwertigen Schützen noch viel raus zu holen, doch mein Wille war ungebrochen, ich wollte den Sieg. Eine meiner Stärken sind die weiten Schüsse und so konnte ich mich relativ bald absetzen.  Auch wenn Wiebke Mense  auf Platz 3 heute einen besseren Tag hatte, so war sie weit genug weg, um mir nicht gefährlich zu werden. Die Tschechin war dem Druck nicht gewachsen und so konnte ich unerwartet viele Punkte gut machen und am Ende des Tages war ich nur noch 11 Punkte zurück. Was für ein verrückter Tag. Jetzt erst recht dachte ich mir und freute mich auf Freitag zum letzten Kampf. Dazwischen lag noch ein schießfreier Tag für uns an dem ich in einem nahegelegen Spaßbad neue Kräfte getankt habe.

Der letzte Tag auf dem Fichtelberg wurde kalt, nass und sehr windig. Wir schossen auf dem Parcours „Jens Weißflog“. Eine weitere Stärke von mir ist, dass mir das Wetter eigentlich völlig egal ist. Durch die Jahrelange Turniererfahrung Sommer wie Winter habe ich gelernt, unter diesen Bedingungen zu schießen.  Die Tschechin hatte allerdings auch einen guten Tag und so gelang es mir erst an den letzten 6 Zielen die Führung an mich zu reißen. Aus den 11 Punkten Rückstand konnte ich eine komfortable Führung von 23 Punkten machen und hatte die EBHC gewonnen. Überglücklich und durchgefroren beendete ich die 2. Unmarked Animal Round und fuhr zum letzten Mal vom Fichtelberg runter ins Tal.

Die Award Ceremonie war gigantisch, es war ein tolles Gefühl als ich aufgerufen wurde und oben auf´s Treppchen stieg. Die Aussicht auf das gefüllte Zelt mit der jubelnden Menge war einfach unbeschreiblich und nicht vergleichbar mit anderen Turnieren. Ein schönes Erlebnis neigt sich dem Ende. Nach vielen schönen Gesprächen und geselligen Runden im Zelt beendeten wir den Abend, da wir am nächsten Morgen wieder eine lange Heimreise antreten mussten.

Ich möchte mich an dieser Stelle noch beim ganzen Team der Bogensportwelt bedanken für den großartigen Support und bei meinem Unterstützer dem Bodyisland für die tolle Trainingsgelegenheit. Meine Familie die mich immer fördert, unterstützt und in jeder Situation für mich da ist. Bei allen Vereinskollegen und Bekannten die mir in dieser Woche Mut gemacht haben und an mich geglaubt haben. Danke, ohne Euch wäre ich nicht so weit gekommen.

Goldige Grüße

Eure Annika

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